Eine andere Welt ist pflanzbar Teil 1
- Artikel-Nr.: OEK10013
Format: PAL, Stereo
Spieldauer: 30 Minuten
Bildseitenformat: 4:3
Sprachen: Deutsch, Spanisch, Englisch
Produktion: Ella von der Haide und Christoph Arndt
Produktionsjahr: 2003
Regie: Ella von der Haide und Christoph Arndt
FSK: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Buenos Aires, 2003
In der Filmreihe „Eine andere Welt ist pflanzbar!“ werden Gemeinschaftsgärten weltweit vorgestellt. Im Zentrum der Filmreihe stehen die AktivistInnen aus den Gemeinschaftsgärten, ihre Gärten und Visionen. Sie berichten darüber, wie und warum ihre Gärten nicht nur grüne Oasen mitten in der Stadt sind, sondern Projekte, durch die sie „eine andere Welt“ verwirklichen. Diese Ideen nimmt die Dokumentarfilmreihe auf und verknüpft so emanzipative Projekte aus unterschiedlichen Teilen der Welt.
Teil 1 der Serie zeigt Gemeinschaftsgärten in Buenos Aires.
Mitten im dichtbesiedelten Buenos Aires entstehen seit Mitte der neunziger Jahre immer mehr ökologisch bearbeitete Obst- und Gemüsegärten. Neben individuellen Haus- und Familiengärten sind die Gärten dabei oft Gemeinschafts-projekte der verschiedensten Gruppen: Arbeitslosenorganisationen, Volksküchen und Nachbarschafts-Zusammenschlüsse. Gemeinschaftlich wird Land erworben oder erstritten, urbar gemacht, bepflanzt und die Ernte geteilt. Die Zahl der Gemeinschaftsgärten ist seit 2001 auf über 1000 angestiegen und ist damit zu einem durchaus relevanten Phänomen geworden. Die verschiedensten StadtbewohnerInnen engagieren sich hier. Der Film ist daher eine interessante Studie zur politischen Situation in Buenos Aires und zeigt gleichzeitig ökologische und stadtplanerische Trends auf. In dem Film berichten die GärtnerInnen aus zwei Gartenprojekten von ihren politischen Zielen und Ideen sowie ihren Erfahrungen bei der täglichen Arbeit mit den Pflanzen. Das eine Projekt ist das MTD (Bewegung arbeitsloser Arbeiter) Claypole, das andere ist die Assamblea (Nachbarschaftsinitiative) La Bocca.
Militärdiktatur, Neoliberalismus und die Wirtschaftskrise von 2001 haben die argentinische Gesellschaft geprägt. Die Gartenprojekte sind Teil einer gesellschaftlichen Entwicklung, die jenseits des Staates entstehen und nach basisdemokratischen Alternativen suchen. Die Gemeinschaftsgärten mildern dabei die Not nicht nur materiell durch die Produktion von ökologischen Nahrungsmitteln, sondern helfen mit, das soziale Netz wieder aufzubauen und politische und ökonomische Utopien aktiv umzusetzen.
Frauen sind nicht selten die tragenden Personen in Community Garten Projekten. Damit erfüllen sie eine wichtige Aufgabe als ein angenehm empfundener Aufenthaltsraum für Frauen innerhalb der Stadt. In Zusammenhang mit der basisdemokratischen Raumaneignung, gewinnt dies jedoch eine größere emanzipative Bedeutung.